Wednesday, August 31, 2011

Studie: Frauen von Massenmedien zunehmend ‚pornifiziert‘


Studie: Frauen von Massenmedien zunehmend ‚pornifiziert‘

BUFFALO, NY, 26. August 2011 (LifeSiteNews.com) — Eine Studie von Soziologinnen der Universität Buffalo enthüllt ein Ansteigen „pornifizierter“ Bilder von Frauen in den Medien. Die Forscherinnen warnen, dass diese Forschungsergebnisse Grund zur Besorgnis sind, da vorangegangene Forschungen ergeben haben, dass solche Bilder von Frauen negative Konsequenzen sowohl für Männer als auch für Frauen haben.
Erin Hatton und Mary Nell Trautner, Hochschulassistentinnen der Soziologie an der Universität Buffalo (UB), sind die Autorinnen der Studie „Equal Opportunity Objectification? The Sexualization of Men and Women on the Cover of Rolling Stone“, die in der Septemberausgabe des Journals „Sexuality & Culture“ veröffentlicht werden wird.
Hatton und Trautner untersuchten mehr als 1.000 bildliche Darstellungen von Männern und Frauen in den Ausgaben des „Rolling Stone“-Magazins von 1967 bis 2009. Hatton zufolge wählten sie „Rolling Stone“ deshalb aus, da „es ein gut etabliertes Medium der Populärkultur [ist]. Es dreht sich nicht ausdrücklich um Sex oder Beziehungen… und bietet daher einen brauchbaren Einblick, wie Frauen und Männer im Allgemeinen in der Populärkultur porträtiert werden.“
Die Autorinnen maßen die Intensität sexualisierter Darstellungen, indem sie eine „Sexualisierungsskala“ entwickelten. Die Skala bewertete Bilder mit „Punkten“ für Sexualisierung, wenn die Lippen des oder der Abgebildeten offen standen oder die Zunge sichtbar war, wenn der/die Abgebildete nur teilweise bekleidet oder nackt war oder wenn der beigefügte Text ihn bzw. sie unter Verwendung explizit sexualisierter Sprache beschrieb.
Hatton und Trautner fanden heraus, dass in den 1960er Jahren 11 % der Männer und 44 % der Frauen auf den Titelblättern des „Rolling Stone“ sexualisiert waren. In den 2000er Jahren hatte sich der Anteil der sexualisierten Männer um 55 % auf 17 % und jener der Frauen um 89 % auf 83 % erhöht.
„In den 2000er Jahren gab es 10 mal mehr hypersexualisierte Abbildungen von Frauen wie von Männern und 11 mal mehr nichtsexualisierte Bilder von Männern als von Frauen“, sagte Hatton.
„Es hat sich gezeigt, dass sexualisierte Porträtierungen von Frauen Gewalt gegen Frauen und Mädchen ebenso legitimieren oder verschlimmern wie sexuelle Belästigung und frauenfeindliche Haltungen bei Männern und Jungen“, sagt Hatton. „Es hat sich auch erwiesen, dass solche Bilder das Ausmaß der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und/oder Essstörungen unter Männern, Frauen und Mädchen erhöhen; und sogar, dass sie sexuelle Zufriedenheit sowohl unter Männern als auch Frauen verringern.“
„Obwohl diese Ergebnisse oberflächlich betrachtet nicht überraschend sind, war ich allerdings über die Intensität der Sexualisierung von Frauen gegenüber der von Männern überrascht“, erzählte Hatton LifeSiteNews (LSN).
„Solche Bilder kamen in den 1970ern unter Beschuss, aber seit damals betrachten wir in unserer Kultur sie nicht als besonders problematisch“, sagte sie. „Die Leute sagen, ‘Naja, was erwarten Sie? Sex verkauft sich eben gut!‘ oder ’Wir leben eben in einer sexuellen Gesellschaft‘.“ Aber wenn das der Fall wäre, würden wir nicht diese dramatische Differenz zwischen Männern und Frauen sehen, UND wir würden nicht ein im Laufe der Zeit so dramatisches Ansteigen hypersexualisierter Abbildungen von Frauen, aber nicht von Männern, sehen.“
„Ich denke, es ist an der Zeit, eine neue und lebhafte öffentliche Diskussion über die Verbreitung derartiger bildlicher Darstellungen und die Probleme, die sie schaffen, zu eröffnen, und ich denke es gäbe breite Übereinstimmung von beiden Seiten des politischen Spektrums, dass diese Darstellungen problematisch sind“, sagte Hatton.
Übersetzt durch Matthias Boening auf Ersuchen von Julio Severo.
Portugiesische Version dieses Artikels: Mulheres cada vez mais pornificadas pela mídia popular
Verbreitung: Julio Severo in Deutsch:

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