Botschaft der Bibel zu Homosexualität in Brasilien zensiert
Julio Severo
Brasilien ist das Land der sinnlichen Frauen, die sogar auf Plakatwänden ohne jede Zensur zur Schau gestellt werden. Aber Plakatwände mit Botschaften aus der Bibel wurden am vergangenen Samstag auf Anordnung der Justizbehörden der brasilianischen Großstadt Ribeirão Preto entfernt.
Die Billboards, gesponsert von der christlichen Kirche 'Gebetshaus', lauteten:
„Wenn jemand bei einem Manne schläft, als wie bei einem Weibe, die haben beide einen Gräuel getan“ (Leviticus 20:13)
„Darum überließ sie Gott schändlichen Lüsten; denn ihre Weiber vertauschten den natürlichen Gebrauch mit dem, der wider die Natur ist. Desgleichen verließen auch die Männer den natürlichen Gebrauch des Weibes, und entbrannten in ihren Begierden gegeneinander, indem sie, Männer mit Männern, Schändlichkeit trieben, und so den Lohn, der ihrer Verirrung gebührte, an sich selbst empfingen.“ (Römer 1, 26-27)
„So ändert nun euren Sinn und bekehret euch, damit eure Sünden getilgt werden.“ (Apostelgeschichte 3:19)
Angeblich wurden die Botschaften deshalb entfernt, da am Sonntag die örtliche Gay Parade stattfinden sollte und deren Organisatoren durch die biblischen Verse der Plakate beleidigt wurden.
Unterdessen wurden auf der Gay Parade von São Paulo katholische Heilige in unanständigen Positionen porträtiert, und das Thema war eine Passage der Bibel: „Liebet Euch Einander“ [Johannes 15, 12-17; Anm.], die nicht den geringsten Bezug zu homosexuellem Geschlechtsverkehr hat. Katholiken und andere Christen wurden durch die Haltung der Homosexuellen, die katholischen Heiligen und die Bibel zu entstellen, beleidigt, aber die Justizbehörden ergriffen keine Maßnahmen gegen diejenigen, die den Missbrauch begingen.
In seiner Entscheidung gegen die biblischen Billboards stellte der Richter Aleksander Coronado Braido da Silva fest, dass „die Bundesverfassung das Verhalten der Beklagten ('Gebetshaus' von Ribeirão Preto) schützt, ihre persönlichen Meinungen darzulegen, aber gleichzeitig schützt sie auch die Intimsphäre, Ehre und das Image von Personen, wenn sie verletzt werden.“
Ribeirão Preto, das mehrheitlich katholisch ist, hat eine Bevölkerung von ungefähr 500.000 Einwohnern. Laut jüngsten Daten des IBGE [Brasilianisches Geographisches und Statistisches Institut; Anm. d. Übers.] gibt es lediglich 500 in der Stadt lebende homosexuelle Paare. Aber Schwulengruppen behaupten, dass Homosexuelle 20 % der lokalen Bevölkerung ausmachen, eine Zahl, die doppelt so hoch ist wie die in der betrügerischen Alfred-Kinsey-Erhebung verwendeten 10 %. Ernstzunehmende Studien hingegen siedeln den Anteil Homosexueller an der Bevölkerung heute bei nicht mehr als 2 % an.
Gemäß der Zeitung „A Cidade“ [„Die Stadt“, Lokalzeitung in Ribeirão Preto; Anm. d. Übers.] beteiligten sich nur 5.000 an der lokalen Gay Parade, einer in Brasilien unverblümt offensiven und beleidigenden Veranstaltung mit schwulen Sex-Shows, Drogen, Gewalt und viel Sauferei. Aber diese Minderheit hat das Recht, die allgemeine Bevölkerung mit Lügen und Verdorbenheit anzugreifen, und hat das Recht auf Schutz vor „beleidigenden“ Botschaften, die nicht mehr als die Wahrheit enthalten.
Trotz der Entfernung der Botschaften der Bibel sagten die örtlichen militanten Schwulen, dass sie Zensur nicht mögen. „Die Leute können das sogar zum Ausdruck bringen, sofern sie die Schwulenbewegung nicht beleidigen“, sagte der Präsident der NGO „Regenbogen“, Fábio de Jesus Silva.
Jedoch hat das 'Gebetshaus' nicht seine eigenen Meinungen ausgedrückt, sondern nur ursprünglich in der Bibel enthaltene Erklärungen. Und diese wurden zensiert, wegen Empfindlichkeiten von Schwulen.
Wie könnte man sie nicht beleidigen?
Wenn man ihr Verhalten nicht kritisieren kann, dann ist das einzige verbleibende Recht das, zu schweigen oder ihren Lebensstil zu verteidigen. Und das ist genau das, was die Anglikanische Kirche von Ribeirão Preto tat: sie nahm an der Gay Parade teil.
Ricardo Lorite de Lima, der örtliche anglikanische Erzbischof, sagte, dass seine Kirche bereit sei, religiöse Zeremonien für gleichgeschlechtliche „Hochzeiten“ abzuhalten. „Unsere Kirche nimmt die Haltung ein, alle zu akzeptieren, denn sie sind Kinder Gottes, ohne jedweden Unterschied. Wenn es ein Interesse eines Paars gibt, den Segen zu empfangen, braucht es uns nur aufzusuchen“, sagte er.
„Im Jahr 2008 haben wir einen Entschluss gefasst, womit wir die Priesterweihe von Homosexuellen akzeptieren“, sagte der anglikanische Kirchenführer, der auch die Botschaft der Bibel auf den Plakatwänden von Ribeirão Preto kritisierte: „Es gibt verschiedene Abschnitte der Bibel, die aus dem Zusammenhang gerissen übersetzt wurden, und heute existiert eine neue Lesart der Bibel, die sich inklusiv nennt. Wir haben mehrere Theologen mit unterschiedlichen und aktualisierten Sichtweisen der Bibel.
Im Interview mit Julio Severo sagte Pastor Antonio Hernandez Lopes vom 'Gebetshaus', dass er Rechtsmittel zur Wiederanbringung der Botschaften der Bibel auf den Billboards ergreifen werde. Seine Meinung ist, dass in einer freien Gesellschaft die Kirche die Freiheit haben sollte, jedwede Sünde anzuprangern. Übrigens prangern Kirchen traditionell Ehebruch, Unzucht, Drogen, Trunkenheit und andere Sünden an, und keine Kirche wurde je beschuldigt, Hass und Gewalt gegen Ehebrecher, Unzüchtige, Drogensüchtige, Alkoholiker etc. zu schüren.
Allem Anschein nach wurde Homosexualität von den weltweiten Mächten auserwählt, besonderen Schutz und Privilegien zu erhalten, mit dem rechtlichen, religiösen, philosophischen und medizinischen Verbot, sie anzuprangern.
Pastor Lopes fordert die Kirchen auf, sich im Gebet gegen diese weltweiten Mächte zu vereinigen, die der Gesellschaft und Kirche die Sakralisierung der Homosexualität aufzwingen wollen.
Übersetzt durch: Matthias Boening
Portugiesische Version dieses Artikels: Mensagem da Bíblia acerca da sodomia é censurada no Brasil
Spanische Version dieses Artikels: Mensaje de la Biblia acerca de la sodomía es censurada en Brasil
Quelle: Julio Severo in Deutsch:
No comments:
Post a Comment