Wednesday, September 11, 2013

Winston Churchills schockierender Gebrauch chemischer Waffen


Winston Churchills schockierender Gebrauch chemischer Waffen

Die Verwendung chemischer Waffen in Syrien empört die Welt. Aber es ist leicht, zu vergessen, dass auch Großbritannien sie eingesetzt hat – und dass Winston Churchill ein mächtiger Befürworter ihres Einsatzes war.

Winston Churchill bei einer Rede in Ponders End, Großbritannien, 1916. Foto: Hulton-Archiv.
Geheimhaltung war das Wichtigste. Großbritanniens imperialer Generalstab wusste, dass es einen Aufschrei geben würde, sollte bekannt werden, dass die Regierung vorhatte, die geheimen Vorräte an chemischen Waffen zum Einsatz zu bringen. Aber Winston Churchill, damals Kriegsminister, wischte ihre Bedenken beiseite. Als langjähriger Befürworter chemischer Kriegführung war er entschlossen, sie gegen die russischen Bolschewiken einzusetzen. Im Sommer 1919, 94 Jahre vor dem entsetzlichen Angriff in Syrien, plante und führte Churchill einen lang andauernden Angriff mit Chemiewaffen auf Nordrussland durch.
Der Gebrauch von Chemiewaffen war den Briten nicht fremd. Während der dritten Schlacht von Gaza, im Jahr 1917, hatte General Edmund Allenby 10.000 Kanister atmungslähmendes Gas auf feindliche Positionen abgefeuert, mit beschränkter Wirkung. Aber in den letzten Monaten des ersten Weltkrieges entwickelten Wissenschaftler an den staatlichen Laboratorien von Porton, einer britischen militärischen Forschungsstätte in Wiltshire, eine weitaus verheerendere Waffe: den streng geheimen „M-Apparat“ („M-Device“), eine explosive Granate, die das hochgiftige Gas Diphenylarsinchlorid enthielt. Der zuständige Entwicklungsleiter, Major General Charles Foulkes, nannte es “die effektivste chemische Waffe, die je erfunden wurde”.
In Porton durchgeführte Versuche deuteten darauf hin, dass es sich tatsächlich um eine schreckliche neue Waffe handelte. Unkontrollierbares Erbrechen, Bluthusten und sofortige, lähmende Erschöpfung waren die häufigsten Reaktionen. Der Oberaufseher der chemischen Waffenproduktion, Sir Keith Price, war davon überzeugt, dass ihr Gebrauch zum schnellen Zusammenbruch des bolschewistischen Regimes führen würde. Das Kabinett jedoch stand der Verwendung solcher Waffen ablehnend gegenüber, sehr zum Ärger Churchills. Er wollte M-Apparate auch gegen die rebellischen Volksstämme des nördlichen Indien einsetzen.
„Ich bin sehr dafür, Giftgas gegen unzivilisierte Stämme einzusetzen.“
„Ich bin sehr dafür, Giftgas gegen unzivilisierte Stämme einzusetzen“, bekannte er in einem geheimen Memorandum. Er kritisierte seine Kollegen ob ihrer „Zimperlichkeit“ und meinte, „die Einwände des Indienbüros gegen den Einsatz von Gas gegen Einheimische sind unvernünftig. Gas ist eine barmherzigere Waffe als Sprengkörper und zwingt den Feind, eine Entscheidung unter geringeren Menschenverlusten zu akzeptieren als jedes andere Kriegsgerät.“ Er beendete sein Memo mit unangebrachtem schwarzem Humor: „Warum ist es nicht in Ordnung, wenn ein britischer Artillerist eine Granate abfeuert, die besagtem Eingeborenen einen Schnupfen verursacht?" fragte er. „Das ist doch wirklich zu dumm.“
Unglaubliche 50.000 M-Apparate wurden nach Russland gebracht. Die britischen Luftangriffe, bei denen sie zum Einsatz gelangten, begannen am 27. August 1919, das Ziel war das Dorf Emtsa, 120 Meilen südlich von Archangelsk. Bolschewistische Soldaten flüchteten in heller Panik, als das grüne Giftgas auf sie zutrieb. Diejenigen, die von der Wolke erfasst wurden, erbrachen Blut und brachen dann bewusstlos zusammen.
Die Angriffe wurden den ganzen September auf viele von den Bolschewiken gehaltenen Dörfer fortgeführt: Chunowa, Wikhtowa, Pocha, Chorga, Tawoigor und Zapolki. Aber die Waffen erwiesen sich als weniger wirksam, als Churchill gehofft hatte, was teilweise am nasskalten Herbstwetter lag. Noch im September wurden die Angriffe zunächst ausgesetzt und dann ganz beendet. Zwei Wochen später wurden die verbliebenen Chemiewaffen im Weißen Meer versenkt. Sie liegen dort bis heute in 40 Faden Wassertiefe auf dem Meeresgrund.
Übersetzt durch: Yair
Verbreitung: Julio Severo in Deutsch:

Monday, September 9, 2013

Befreite Geisel Pierre Piccinin: „Es war nicht Assad, der Giftgas eingesetzt hat“


Befreite Geisel Pierre Piccinin: „Es war nicht Assad, der Giftgas eingesetzt hat“

Pierre Piccinin
9.9.2013 – Die Zeugenaussage von Domenico Quirico und Pierre Piccinin [der Arabisch spricht; Anm.], die am Sonntag freigelassen wurden, nachdem sie in Syrien entführt und monatelang gefangen gehalten worden waren, könnte sämtliche internationalen Szenarien zum Kippen bringen. Piccinin schwört, dass „es nicht die Regierung Assad war, die das Giftgas Sarin oder sonst irgendein Giftgas in den Außenvierteln von Damaskus eingesetzt hat; es ist eine moralische Pflicht, das auszusprechen.“ Der Belgier teilte mit, er habe gemeinsam mit Quirico ein Gespräch der Rebellen mitgehört.
Link (italienisch): “Non fu Assad a usare gas”
Deutsche Übersetzung: Yair
Quelle: Julio Severo in Deutsch:
www.julioseveroindeutsch.blogspot.com